© Heinrich Fellenz

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Heinrich Fellenz
Kummergasse 7/4/16
1210 Wien
Telefon +43/1/294 26 83
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heinrich fellenz

"(…) Seine Akte sind mit dem Pinsel der Zärtlichkeit gemalt. Und wo Zärtlichkeit den Ausdruck bestimmt, da ist kein Raum für Schmuddeliges oder Schummriges oder Geschmustes. Manchmal hat man das Gefühl, als wäre der Künstler lange Zeit mit einem Strauß Blumen vor seinem Modell gestanden, ehe er den Pinsel auf die Malfläche gesetzt hat. Damit gelingt es Heinrich Fellenz, diese so leicht verwundbare Sphäre der Nacktheit hinein in ein Zeremoniell des Ästhetischen zu retten. Und manchmal spürt man, als wolle der Künstler seiner Einsamkeit entkommen - hinein in eine Liebesbeziehung zu seinem Modell. Ergebnis ist eine delikate Balance zwischen einer malerisch realisierten Bindung und dem Eingeständnis seiner Sehnsüchte.
Seine Akte kennen keine Zwänge und Ängste und sind somit Kontrapunkte zu so verqueren Posen, wie wir sie etwa von Egon Schiele kennen. Es sind keine Krämpfe, sondern selige Momente, Verlängerungen des großen Augenblicks. Die Körper werden vielfarbig artikuliert, manchmal gleicht die dargestellte Anatomie trotz ihrer Friedlichkeit einer Kollision zwischen einem Regenbogen und einem Vulkanausbruch. Doch das Sensuelle bleibt vorhanden, die Farbensprache des Körpers ist verständlich und lesbar, denn die Realität in ihrer erotischen Umschreibung schimmert nicht nur durch, sondern vermag alles Sinnliche poetisch zu steigern.
Die Bilderwelt des Heinrich Fellenz offenbart darüber hinaus seine schon erwähnte Grundbefindlichkeit, die Sehnsucht heißt. Diese äußert sich einmal leise und behutsam, dann wieder expressiv und laut. Oft wird die Kunst als Retterin vor der schwer zu ertragenden Wahrheit definiert. In diesem Sinne mag die Sehnsucht für Heinrich Fellenz eine Art Rettungsinsel bedeuten. Dadurch erhält für ihn alles Erträumte ganz selbstverständlich Realitätscharakter. Für Heinrich Fellenz gilt, was Franz Kafka in einem seiner Briefe so formuliert hat: Nur die Sehnsucht ist wahr! "
(Dr. Jos Rosenthal "Nur die Sehnsucht ist wahr. Über den Maler Heinrich Fellenz und dessen Bilderwelt", Vernissage März/2005)

"(…) Die Aktzeichnung, vor allem die Darstellung des weiblichen Körpers, begleitet Heinrich Fellenz durch Jahre. Sehnsüchtig spürt er der Liebe nach, er will sie in allen ihren Formen sehen lernen. Seine liebenden Paare sind immer voll aufeinander konzentriert, sie umschlingen einander in Harmonie. Eines das andere schützend und bewahrend sind seine Paare wie in einem Kokon eingesponnen, Eros ein Weg zur Fülle des Menschseins. Seine Akte sind nicht einsam, sondern sie sind im Prinzip der Gemeinsamkeit geborgen, sie sind nur aus der Bezogenheit auf einander existenziell vorhanden. Respektvoll und behutsam finden sie ihre Position. Hier findet kein Kampf der Geschlechter statt, es wird nicht um Stärke gerungen, sondern es wächst Ruhe und Klarheit der Beziehung zueinander. (..)"
(Dr. Isabella Ackerl, Buch "Heinrich Fellenz. Auf der Suche...", 2001)

Biographie
Geboren 1939 in Marienfeld, Banat, wo seine deutschsprachige Familie seit Generationen lebte.
1944 - 1945 Verfolgung und Vertreibung aus dem Banat. Flucht mit der Mutter und der Großmutter nach Österreich wo er seine Kindheit in mehreren Flüchtlingslagern in OÖ und in Wien verbrachte.
1953 - 1958 Studium an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, Abteilung Gebrauchsgraphik, im Anschluss daran als selbständiger Graphiker tätig.
Seit 1974 Hinwendung zur freien künstlerischen Tätigkeit.
1987 - 2000 Vizepräsident des internationalen Künstlerclubs art/diagonal.
Seit 1993 künstlerischer Leiter der Akt-Seminare in Neumarkt a.d. Raab, Burgenland. ("Musischer Sommer")
1998 Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Burgenland.

Ausstellungen
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in Deutschland, Portugal, Spanien, Slowakei, Polen, USA.
Arbeiten im Besitz des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Graphischen Sammlung Albertina Wien, Wiener Städtischen Versicherung sowie im Privatbesitz des In- und Auslands.

Literaturhinweise (Auswahl)
"Die österreichischen Maler des 20.Jhdts", Hrsg. Prof. Heinrich Fuchs
2005 Artikel "Nur die Sehnsucht ist wahr. Über den Maler Heinrich Fellenz und dessen Bilderwelt", Dr. Jos Rosenthal, Vernissage März/2005, Katalog "Veränderung und Ursprung", art/diagonal
2004 Buch "Heinrich Fellenz. Der Akt, das Leben, die Leidenschaft"; Artikel "Heinrich Fellenz. Der Akt, das Leben, die Leidenschaft", Dr. Waltraud Schwarzhappel, Vernissage März/2004;
2002 Artikel "Heinrich Fellenz. Poesie der Linie", Corina Kenst, Vernissage April/2002
2001 Buch "Heinrich Fellenz. Auf der Suche...", Wien;
1999 Katalog "Berührungspunkte", art/diagonal
1997 Katalog "Visionen 21", art/diagonal
1996 Katalog "20 Jahre ‚Kunst bei Kenst' ", Galerie am Salzgries, Wien
1994 Katalog "Homo homini lupus", art/diagonal
1993 Akt-Kalender, Druckerei Starzengruber, Wien
1992 Gesiba-Kalender, Gesiba, Wien
1988 "100 Jahre Graphische", Graphische Lehr- u. Versuchsanstalt, Wien
1986 Katalog "10 Jahre Galerie am Doktorberg"
1984 Katalog "15 Jahre Galerie Club der Begegnung", Ursulinenhof, Linz
1984 Buch "Österreichische Aquarellisten der Gegenwart"
1981 Katalog "Künstler zeichnen und malen in Betrieben"